1. |
Zugvögel
03:02
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2. |
Katapult
03:41
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KATAPULT
Vor dem Haus haben sie gespielt
bis der Kater mit dem Dach
vom Himmel fiel
und in Kratern sind sie geschwommen
ganz weit raus bis in den Libanon
Ein Haus haben sie geklebt
aus Karton
und aus der hohlen Hand gelebt
und immer die Landstraße lang
bis zum Zaun, bis an das neue Land
Wir sind frei von Schuld
Wir sind frei von Gier
Ich senk‘ mein Katapult
Wir sind nicht frei
und nicht aus freien Stücken hier
Ein Kleid haben sie genäht
über Nacht gepackt für ihren Weg
und Lügen haben sie erzählt
und so in den Tag gelebt
Ein Leck haben sie gestopft
mit den Händen
und dem Wasser unterm Kopf
und Westen gebunden an die Zehen
bevor die Letzten untergehen
Wir sind frei von Schuld
Wir sind frei von Gier
Ich senk‘ mein Katapult
Wir sind nicht frei
und nicht aus freien Stücken hier
Was leicht war, ist schwer
Was richtig war, ist verkehrt
Was weit war, ist nah
und was nah war,
ist alles nicht mehr da
Wir sind frei von Schuld
Wir sind frei von Gier
Ich senk‘ mein Katapult
Wir sind nicht frei
und nicht aus freien Stücken hier
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3. |
Anders machen
03:41
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ANDERS MACHEN
Gestern Nacht
habe ich `nen Song geschrieben,
der war nur für dich,
doch du bist fortgeblieben
Hab mein Herz geöffnet
so weit es nur ging
und losgelassen, woran ich so hing
Letzte Woche
hab ich mir die Haare geschnitten
du hast `nen prächtigen Arsch
und ganz neue Titten
An jedem deiner Fotos
kleben hunderttausend Likes
und meins, das viel besser ist,
kriegt wieder keins
Nicht mal meine Freunde
mögen meine Sachen
Ich muss irgendwas anders machen
Mein Auto ist alt
und mein Radio groovt
Mein Auspuff bläst
feinsten Staub in die Luft
Ich habe kein Fahrrad
und geh niemals zu Fuß
Ich nehm nicht die Bahn
und erst recht nicht den Bus
Jeder, der mich kennt,
will sich mit mir verkrachen
Ich muss irgendwas anders machen
Bitte gib mir einen Tipp,
was ich anders machen kann
Ich mache alles mit
und fange ganz von vorne an
Ich ess’ kein Gemüse,
ich mag keinen Salat
Ich pfeif auf Anarchie
und erst recht auf den Staat
Ich recycle nicht,
nehm nie die Hand vor den Mund
Ich mag keine Katzen
und hab keinen Hund
Das wird immer schlimmer,
mir ist nicht mehr zum Lachen
ich muss irgendwas anders machen
Ich hock’ ständig zu Hause,
alle andere lassen’s krachen
ich muss irgendwas anders machen
Wir haben keine Ahnung
und nehmen es von den Schwachen,
wir müssen irgendwas anders machen,
aus dem Dornröschenschlaf
endlich erwachen,
wir müssen irgendwas anders machen
Eines Tages werden wir es schaffen
Wir werden irgendwas anders machen
Bitte gib mir einen Tipp ...
Ich muss irgendwas anders machen
Wir müssen irgendwas anders machen
Das geht doch so nicht weiter!
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4. |
Kettenkarussell
03:48
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KETTENKARUSSELL
Die Welt ist nicht so schlecht
wie man gemeinhin denkt
Das Ende nicht so nah
wenn man ihm kaum Beachtung schenkt
Malz und Hopfen nicht verloren,
der Wind auf Süd-Süd-West
Ein Kind hält sich im Brunnen
noch am Eimer fest
Der Mensch ist nicht so böse
wie man gemeinhin sagt
„I don’t care, if Monday’s blue,
It’s Friday I’m in love.“
Die großen Feuer brennen,
die scharfen Winde drehen
Egal wie du es nennen willst,
das Happy End wird schön
Komm gib der Welt `nen Arschtritt
und sieh zu, wie sie sich dreht
und wie es immer weiter, immer weiter geht
Die Welt ist voller Träumer
wenn du sie nur lässt
und Äpfeln an den Bäumen,
Weisheit und Protest
Kleb‘ dich an den Asphalt
wenn du meinst, dass es das bringt
Häng dich an den Brunnenrand,
du gefallenes Kind
Die Zeit ist nicht so grausam
und unerbittlich lang
Sie ist noch nicht gekommen
für den großen Abgesang
Es glänzt in deinen Augen,
es liegt in deiner Hand
Wer weiß schon, wo das endet
mit dem großen Neuanfang
Komm gib der Welt `nen Arschtritt
und sieh zu, wie sie sich dreht
und wie es immer weiter, immer weiter geht
Komm lass die anderen labern,
hör‘ am besten gar nicht hin
und gib der Kugel noch mal richtig Spin
Die Welt ist voller Lieder
wenn man sie nur hört
von Beyoncé und Jay-Z
und von Balu dem Bären
von Freiheit und von Frieden
und von Hawaii und Bier
und eins davon das handelt
ganz sicher auch von dir
Komm halt dich an der Welt fest,
dem Kettenkarussell
und dreh dich, bis dir schwindlig ist
Dreh dich so richtig schnell
Wir haben noch Kredit
beim Mann vom Rummelplatz
Ich hab dich stets geliebt,
mein Schatz
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5. |
Fast schon ein Tag
03:51
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FAST SCHON EIN TAG
Den Ring in das Feuer,
die Tür in das Schloss
und gar kein Zucker im Brot
und fast schon ein Himmel
Die Tauben gezählt
auf dem Dach über‘n Hof
und seit Wochen schon keine tot
und fast schon ein Himmel
Und ich werf‘ noch
eine Angel in den Teich
und ich warte, und ich warte,
ob etwas beißt
und fast schon ein Himmel
und fast schon ein Tag
Über dem Fluss
ziehen die Schwalben davon,
doch hier unten
bleibt alles beim Alten, mein Sohn
und fast schon ein Himmel
Die Hand voller Steine,
den Fuß in den Fluss,
und es blüht und es blutet,
was bleiben muss
und fast schon ein Himmel
Komm und wirf noch
eine Angel in den Teich
und dann warte, und dann warte
bis etwas beißt
und fast schon ein Himmel
und fast schon ein Tag
Das Glück am Schlafittchen,
den Rücken im Wind,
ein Strom durch den Zaun,
ein weinendes Kind
und fast schon ein Himmel
Und auf allen Uhren wird es zu spät,
noch ein paar Minuten,
wir sind auf dem Weg
und fast schon ein Himmel
Komm wir werfen
alle Angeln in den Teich
und wir warten, und wir warten,
ob etwas bleibt
und fast schon ein Himmel
und fast schon ein Tag
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6. |
In den Korallen
03:01
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IN DEN KORALLEN
Und es scheint wie ein Feuerwerk
Komm und schau es dir an
Es singt die Sirene vom alten Werk
Hinter Fensterglas und Klebeband
Komm und lass jetzt bloß nichts fallen
wir verstecken uns vor allen
wie die Fische in den Korallen
Komm ich trag’ nur das Wichtigste,
dicht gepackt steht es im Flur
Komm hinaus in das Treppenhaus,
ein paar Stunden, ein paar Stufen nur
Komm und lass jetzt bloß nichts fallen
wir verstecken uns vor allen
wie die Fische in den Korallen
Das Konfetti von Silvester
fällt von der Lampe im April
wir sind viele, vielleicht sicher
und das ist alles was ich will
Eine Katze auf dem Blechdach
Nacht macht grau und Tag macht klein
Wo du bist, war ich noch gestern,
so sind wir beide nicht allein
Komm und lass jetzt bloß nichts fallen
wir verstecken uns vor allen
wie die Fische in den Korallen
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7. |
Deine Chance
04:05
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DEINE CHANCE
Komm, ich setz mich hinters Lenkrad
und bringe uns hier raus
Wir treffen uns um zehn nach fünf
auf dem Parkplatz hinterm Haus
Von dem ganzen Glanz und Gloria
ist nicht mehr viel zu sehen
Alle haben ausgecheckt
und auch wir sollten jetzt gehen
Komm setz dich und ich lenke
auf die Autobahn,
wo die Händler und die Pendler
das Profil vom Reifen fahren
Komm ich schalte nen Gang runter
und erst später wieder rauf
und du wirst dich noch wundern
und du wachst langsam auf
Du kannst noch etwas schlafen,
ich bringe uns dahin,
wo das Leben und das Streben
und die ganzen Spinner sind
Und wenn du überlegst,
wie du fort von hier kommst,
dann ist das deine Chance
Und wenn du überlegst,
ob das alles sich lohnt
dann ist das deine …
Das ist deine Chance
Nichts als weiße Streifen auf der Autobahn
Ich sitz nicht gern am Lenkrad
doch ich komme gerne an
Der Tankstutzen trinkt Diesel
als wäre es Benzin
Ich seh‘ die Wolken weiterziehen
an einer Tanke bei Schwerin
Das könnte mir gefallen
und trotzdem ist es wahr,
keine Gebiete, die sich ballen
im Biosphärenreservat
Und wenn du überlegst ...
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8. |
Wartesaal
02:58
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WARTESAAL
Und ich warte noch ...
... auf das große Geld
... auf einen Mann von Welt
... auf einen guten Kurs
und auf meine Currywurst
… auf die große Liebe
… auf Sand im Getriebe
… auf den jüngsten Tag
und auf das nächste Wahlplakat
… auf den ersten Kuss
… auf den DSL-Anschluss
… auf die Zigarette danach
und auf einen guten Tag
Guten Tag, guten Tag, guten Tag,
entschuldigen Sie, dass ich frag:
Worauf warten sie so lang
und fangen nicht an?
Guten Tag, guten Tag, guten Tag,
hören Sie zu, was ich ihnen sag‘:
Die Bedingungen sind ideal
hier in unserem Wartesaal
Und ich warte noch ...
… auf den Spielanstoß
... auf einen Trauerkloß
… dass endlich was passiert
und darauf, dass meine Mannschaft führt
… auf den großen Knall
… auf Hochmut vor dem Fall
… auf Inspiration und auf einen guten Ton
… auf den Welterfolg
… auf das Platingold
… auf einen Herzinfarkt
und auf einen guten Rat
Guten Tag, guten Tag, guten Tag ...
Und ich warte noch ...
… auf das letzte Hemd
… dass der Abzug klemmt
… auf ein paar warme Worte
und auf ein Stück Sachertorte
… dass es jemand sieht
… aufs Landschaftsschutzgebiet
… auf mein Fersengeld
und auf Frieden auf der Welt
… auf einen Überflieger
.. auf den Olympiasieger
… auf einen Lottogewinn
und auf mein Doppelkinn
Guten Tag, guten Tag, guten Tag ...
Und ich warte noch,
dass endlich was geschieht
und ich warte noch
auf das Ende vom Lied
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9. |
Keine Steine
05:38
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KEINE STEINE
Wo ein Wille ist,
ist immer auch ein Stein im Weg,
Wo eine Chance ist,
hat ihn noch immer einer reingelegt
Das letzte Stück
vom Kuchenbüffet abgeräumt
Mit unlauterer Absicht geträumt
Mit beiden Füßen
auf dem Teppich geblieben
Doch der Teppich kann fliegen
Und er ist spät dran und einer ist zu früh
„So ist das Leben“,
sagt er sich eben: „C’est la vie.“
Einer muss bleiben wo der Pfeffer wächst
Und zuletzt lachen
wenn alle Stühle besetzt sind
Auf jeder Tasche muss doch einer liegen
Nicht alle können fliegen
Schau, wie die Sonne aufgeht,
wie sie am Himmel steht
Und keine Steine liegen im Weg
er ist der Phoenix aus der Asche
Schau wie der Tag unbeschwert
alles zum Besten kehrt
Nur die schönste Musik spielt,
nichts ist mehr verkehrt
Er ist der Dschinnī aus der Flasche
Wenn kein Feuer glüht
und in Schutt und Asche liegt
Was sich Leben nennt und eben brennt,
in einem Zug besiegt.
Im Flüsterton,
ein Gerücht und nicht mehr, hört er schon
Und er lebt, wenn es, geht hinterm Mond
wo Delilah und Samson sich lieben
Hinterm Whiskyglas
sitzt einer stumm und überlegt
Ob er Trinker ist, weil er einsam ist
oder ist es umgedreht?
Ein Optimist hat die Tage gezählt und erklärt
dass das Ende vom Tunnel sich nähert
Und auch für ihn ging es klar,
wenn sie schwiegen
Sollen die anderen doch fliegen
Schau, wie die Sonne aufgeht ...
Er ist aufgewacht – wie fast immer allein
Und zu gestern Nacht
fällt ihm einfach nichts ein
Durch die Lider fällt ein tagheller Schein
Vorhang auf, und ein Weg wird jetzt frei
Und er hält seine Augen geschlossen dabei
Er kann fliegen für zwei
Schau, wie die Sonne aufgeht ...
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10. |
Immer noch mehr
02:56
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IMMER NOCH MEHR
Komm, wir trinken auf die alten Zeiten
Komm, wir trinken auf die neue Zeit
Wirf die Gläser hinten an die Scheiben
über die Schultern. aber nicht zu weit
Komm, wir heben die Gläser auf die Zukunft
und wir lesen die letzten Scherben auf
und wir bestellen uns noch eine Runde
und die Wirtin macht die Flaschen auf
Da ist immer noch mehr
und der Kopf noch lange nicht leer
Alles fließt, alles rollt, alles drängt
zu uns zurück
Und immer von allem zu viel,
von allem was uns so gefiel
Alles läuft, alles strömt, alles fügt sich
Das ist unser Glück
Komm, wir brechen von den alten Broten
Komm, wir kosten von dem neuen Brot
Kühl’ den Hunden ihre heißen Pfoten,
ohne Leine heißt auch ohne Not
Komm, wir steigen auf die höchsten Höhen
und wir schauen, was da kommen mag
und wir bestellen weiter unsere Beete,
falten Hände und leben in den Tag
Da ist immer noch mehr
und das Herz noch lange nicht leer
Alles will, alles kämpft, alles soll
zu uns zurück
Und immer von allem zu viel,
von allem was uns so gefiel
Alles läuft, alles sucht, alles findet
Das ist unser Glück
Da ist immer noch mehr
und der Bauch noch lange nicht leer
Alles zieht, alles schiebt, alles rudert
zu uns zurück
Und immer von allem zu viel,
von allem was uns so gefiel
Alles geht, alles bleibt, alles lodert
Das ist unser Glück
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11. |
Wie der Wind steht
04:07
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WIE DER WIND STEHT
Wie man vergisst,
hast du mir nicht erklärt
Wie man was ist
ins Gegenteil verkehrt
Wie man die Stunden kennt,
eh sie vergehen
und wie man Sekunden zählt,
wenn die Uhr steht
Wie soll man nicht sehen,
wenn die Augen übergehen
und wie soll man nicht hören
bei diesem
ohrenbetäubenden Lärm?
Wie man erinnert,
hast du mir nicht gezeigt
Wie man für immer
verhindert, was bleibt
Wie man verschenkt
was die Nacht einem gab
und wie man gedenkt
alles Guten vom Tag
Wie soll man nicht sehen ...
Wie soll man was spüren,
wenn die Hände erfrieren
und wie klingt das Klavier
plötzlich nicht mehr nach dir?
Wie man nicht weiß,
wohin es geht
und wie man nicht fragt
wie der Wind steht
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12. |
Das letzte Lied
05:07
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DAS LETZTE LIED
Am Ende eines Kontinents
die Allee entlang
zwischen Backstein und Laternen
den Stadtvätern sei dank
Hier wo zwischen den Zeilen
wirklich gar nichts steht,
treff‘ ich dich,
wenn es dich auch dorthin verschlägt
Am Ende eines Korridors
die Zeiger einer Uhr
Schmerzhaft war der Hexenschuss,
der in meinen Rücken fuhr
Herzhaft haben wir gelacht,
allein auf weiter Flur
treff‘ ich dich,
wenn es dich auch dorthin verschlägt
Und in der Bar
spielt das letzte Lied der Welt
Heb‘ das Glas und vertrink dein letztes Geld
mit Margaritas und Martinis,
hier, wo der letzte Vorhang fehlt
und in der Bar spielt das letzte Lied der Welt
Am Ende eines Tages
alle Schritte schon getan
Ein Herz mit bloßem Finger
in den Wüstensand gemalt
Rollsplit und Gabionen,
dass es so zu Ende geht
ich treff‘ dich,
wenn es dich auch dorthin verschlägt
Und in der Bar
spielt die letzte Band der Welt
Heb‘ das Glas und vertrink dein letztes Geld
mit Margaritas und Martinis
bis der letzte Vorhang fällt
und in der Bar spielt das letzte Lied der Welt
Am Ende eines Weges
hast du dich kurz hingelegt,
wo zwischen Blumen und Bitumen
dein Fahrrad in der Ecke lehnt
Hier wo jeder Apfel möglichst weit vom Stamm weg fällt,
treff‘ dich in der letzten Bar der Welt
Hier, wo jeden Morgen
ein neuer Tag beginnt,
treff‘ ich dich, wenn es mir irgendwie gelingt
Ich treffe dich,
wenn es mir irgendwie gelingt
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KARO NERO Leipzig, Germany
KARO NERO spielen Pop-Rock mit Poesie. Zu hören gibt es feinste deutsch-sprachige Texte zu einer enthusiastischen Mischung aus Pop-Rock, Blues und Folk. „Starke Songs, die diesem Planeten Rückhalt geben, wenn die Winde zu stark wehen“. Ihre Musik zielt auf Bauch und Beine, die deutsch-sprachigen Texte eher auf den Kopf. Oft treffen sie irgendwo genau dazwischen - nämlich mitten ins Herz. ... more
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